Aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung werden Menschen weniger mobil, werden soziale Kontakte seltener oder fallen Erledigungen außer Haus immer schwerer. „Es ist dringend erforderlich in unserem Dorf genauer zu schauen, welche Hilfs- und Unterstützungsbedarfe es gibt, welche Angebote von Familien, Kirchen, Vereinen oder Nachbarschaftshilfen bereits geleistet werden und ob und wie diese verbessert werden könnten“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende im Bellheimer Gemeinderat, Sigrid Weiler.
In einem Antrag an den Gemeindeart schlagen die Genossen aufeinander aufbauende Verbesserungsmaßnahmen vor. So soll zunächst ein/e „Kommunale/r Seniorenbeauftragte/r“ gewählt werden. Die Person sollte fachlich qualifiziert sein und fähig sein interessierte MitbürgerInnen zusammen zu bringen, um Prozesse zu moderieren und Verbesserungsmaßnahmen zu koordinieren, anzuregen, anzuleiten, durchzuführen, etc.
Anschließend sollte gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren im Dorf versucht werden eine Analyse durchzuführen, welche Bedarfe es bei den BellheimerInnen gibt, welche Hilfs- und Unterstützungsangebote es bereits im Rahmen von Nachbarschaftshilfen, Kirchen, Vereinen, etc. gibt und ob und wie diese weiterentwickelt werden könnten. Gemeinderatsmitglieder Hans-Jörg Hauk betont, dass „auf gar keinen Fall bereits vorhandene Angebote ersetzt werden sollen“. Vielmehr sei es wichtig, für diese dankbar zu sein, sie wertzuschätzen und sie bei Bedarf zu verbessern, zu ergänzen und sie untereinander zu vernetzen.
In ihrem Antrag machen die Genossen zudem zahlreiche sehr konkrete Vorschläge, die bereits jetzt durchgeführt werden könnten. Sofern es gelingt „ehrenamtliche MitstreiterInnen“ zu finden und die Verbandsgemeinde bereit wäre den Gemeindebus incl. Versicherungsschutz zur Verfügung zu stellen könnten ehrenamtliche Besuchsdienste, Fahr- oder Begleitdienste zu Behörden, Ärzten, Apotheken, Krankenhaus, der „Tafel“, Sozialkaufhaus, etc. durchgeführt werden. Mit Hilfe einer Art „Ehrenamtsbörse“ könnten Menschen, die bereit sind anderen Menschen „ein paar Stunden ihrer Zeit zu schenken“ mit den Menschen zusammen gebracht werden, die Hilfs- und Unterstützungsbedarfe haben. Und sofern die Ortsgemeinde Räume in der bald renovierten „Hauptstraße 140“ zur Verfügung stellt könnten gemeinsame Mittagessen (alternativ zu „Essen auf Rädern“) oder ab und zu „politisches Frühstück“ (gemeinsame Zeitungslesen mit anschließender Diskussion), Kaffee/Kuchen, Gedächtnis-training, Sport, Gesellschaftsspiele-Nachmittag, Singen, und vieles mehr durchgeführt werden. Dabei legen die Genossen großen Wert drauf, dass die betroffenen Menschen bei der Auswahl der Angebote, deren Organisation und Durchführung so gut es geht beteiligt werden.